




Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg
Adresse: Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, 90478 Nürnberg | Eröffnet: 2001 | Größe: 4 km²
Mitten in Nürnberg, wo einst die nationalsozialistische Propaganda ihren monumentalen Ausdruck fand, ragt heute ein Mahnmal gegen das Vergessen: das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. In den Mauern der unvollendeten Kongresshalle der NSDAP, einem Koloss aus Beton und Größenwahn, wurde ein Ort geschaffen, der sich der Aufarbeitung der eigenen dunklen Vergangenheit verschrieben hat – nüchtern, eindringlich und unvermeidlich.
Das Zentrum konfrontiert seine Besucher nicht mit Pathos, sondern mit Fakten. Die Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ zeichnet den Aufstieg der Nationalsozialisten nach, entlarvt Mechanismen der Verführung und zeigt die zerstörerischen Konsequenzen eines Regimes, das Massen mobilisierte und Millionen vernichtete. Wer hier durch die kühlen Gänge schreitet, blickt nicht nur auf historische Fotografien und Zeitzeugenberichte, sondern in die Abgründe einer Ideologie, die aus der Mitte der Gesellschaft kam.
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Impressionen
Video Impressionen vom Dokumentationszentrum
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Bild Impressionen vom Dokumentationszentrum
Anfahrt und Lage des Dokumentationszentrums
Am südöstlichen Rand der Nürnberger Innenstadt liegt ein Ort, der Geschichte spürbar macht: das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Untergebracht in der wuchtigen, unvollendeten Kongresshalle der NSDAP – einem Mahnmal aus Stein – steht das Zentrum heute für kritische Aufarbeitung.
Das Gelände rund um das Zentrum ist historisch belastet. Hier marschierten einst Tausende im Gleichschritt über die „Große Straße“, hier hielt Hitler seine Massenaufmärsche ab, hier manifestierte sich der Größenwahn des Regimes in Tribünen, Aufbauten und Achsen. Noch heute prägt diese Architektur das Gelände – als stumme Zeugin einer dunklen Vergangenheit.
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Weitere Informationen
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
- Straßenbahn: Die Linien 6 und 8 fahren direkt zur Haltestelle “Doku-Zentrum”. Vom Nürnberger Hauptbahnhof aus ist dies die schnellste und einfachste Verbindung, die Fahrt dauert nur etwa 10-15 Minuten.
- Bus: Die Buslinien 36, 45, 55 und 65 halten ebenfalls an der Haltestelle “Doku-Zentrum”.
- S-Bahn: Die S-Bahn-Linie S3 hält am Bahnhof “Dutzendteich”. Von dort aus sind es nur wenige Gehminuten zum Dokumentationszentrum.
Verschiedene Parkmöglichkeiten rund um das Dokuzentrum Nürnberg
In der Umgebung des Dokumentationszentrums gibt es einige Parkplätze. Die Anreise mit dem eigenen Pkw ist aus diesem Grund problemlos möglich.
- Parkplatz „An der Ehrenhalle“, An deer Ehrenhalle, gebührenpflichtige Parkplätze direkt gegenüber der Kongresshalle, nur wenige Minuten Fußweg zum Eingang.
- Parkplatz Meistersingerhalle, Münchener Straße 21, etwas weiter entfernt, aber gut zu Fuß zu erreichen. Großzügiger Parkplatz, der auch für Veranstaltungen genutzt wird.
- Parkplätze direkt an der Kongresshalle, Bayernstraße 110, öffentliche Parkplätze entlang der Bayernstraße, meist gebührenpflichtig
Öffnungszeiten und Besichtigungen
Das Dokumentationszentrum ist in der Regel an sieben Tagen die Woche für Besucher geöffnet:
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände – Öffnungszeiten
- Montag bis Sonntag: 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es an bestimmten Feiertagen zu abweichenden Öffnungszeiten oder Schließungen kommen kann. So ist das Dokumentationszentrum beispielsweise an Heiligabend (24. Dezember) und am 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) geschlossen.
Eingang des Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Eintrittspreise für das Dokumentationszentrum
Die Eintrittspreise für das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg (Stand 2025) sind wie folgt gestaffelt:
Eintrittspreise – Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
- Erwachsene (ab vollendetem 18. Lebensjahr): 7,50 Euro
- Ermäßigt (4. bis 18. Lebensjahr, Schüler, Studenten …): 2,50 Euro
- Schüler im Klassenverband und Integrationskurse (pro Schüler): 2,00 Euro
- Inhaber des Nürnberg Passes (altersunabhängig): 2,00 Euro
- Kleingruppenkarte (ein Erwachsener und bis zu 3 Kinder unter 18 Jahren): 8,00 Euro
Geführte Besichtigungen durch das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg
Das Dokumentationszentrum bietet regelmäßig öffentliche Führungen an, die sowohl durch die Interimsausstellung als auch über das ehemalige Reichsparteitagsgelände selbst führen.
- Führung durch die Interimsausstellung “Nürnberg – Ort der Reichsparteitage. Inszenierung, Erlebnis und Gewalt”: Diese Führung findet in der Regel jeden Sonntag um 11:30 Uhr statt.
- Führung “Das ehemalige Reichsparteitagsgelände”: Dieser Rundgang im Freien findet täglich um 10:30 Uhr und 14:00 Uhr statt und beleuchtet die historischen Baureste wie die Zeppelintribüne, die Große Straße und die Kongresshalle.
Das Reichsparteitagsgelände selbst ist frei zugänglich und kann auch ohne Führung erkundet werden. Informationstafeln sind an verschiedenen Standorten auf dem rund 4 Quadratkilometer großen Areal angebracht und liefern Details zur Historie des jeweiligen Ortes. Ein Spaziergang vom Dokumentationszentrum zur Zeppelintribüne dauert etwa 15 Minuten.
Stadtführung mit dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände als Bestandteil
Unsere selbstgeführte Tour mit dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Unsere Stadtführung durch Nürnberg, die das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände einschließt, bietet einen eindrucksvollen Einblick in die facettenreiche Geschichte der Stadt. Neben den bekannten historischen Sehenswürdigkeiten führt die Tour zu diesem bedeutenden Lernort, der sich mit der NS-Vergangenheit auseinandersetzt. Die Teilnehmer erfahren vor Ort, wie Nürnberg einst zur Bühne nationalsozialistischer Propaganda wurde und wie das Dokumentationszentrum heute auf kritische Weise darüber informiert.
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Weitere InformationenGeführte Touren mit dem Dokumentationszentrum
Falls Sie daran interessiert sind, das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg in Begleitung eines Tourguides zu erkunden, könnten die folgenden Touren eine spannende Option für Sie sein.
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Mehr InformationenFAQ – häufige Fragen zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
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Ist das Dokumentationszentrum barrierefrei zugänglich?
Das Dokumentationszentrum ist weitestgehend barrierefrei gestaltet, um allen Besuchern einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit finden Interessierte auf der Webseite.
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Ist die Ausstellung für Kinder geeignet?
Die Inhalte der Ausstellung sind nicht für Kinder unter 14 Jahren geeignet. Für Schulklassen wird ein Besuch ab der 8. Klasse empfohlen.
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Darf im Dokumentationszentrum fotografiert werden?
Das Fotografieren und Filmen ist in der Ausstellung für private Zwecke ohne Blitz erlaubt.
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Wie viel Zeit sollte für einen Besuch eingeplant werden?
Für einen umfassenden Besuch der Interimsausstellung und einen Rundgang über das Außengelände sollten mindestens 2 bis 3 Stunden eingeplant werden. Bei Teilnahme an einer Führung verlängert sich die Dauer entsprechend.
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Können Tickets im Voraus online erworben werden?
Ja, Tickets können für den Einzeleintritt bequem online über die Webseite erworben werden. Für Gruppen und Schulklassen ist jedoch keine Online-Buchung möglich.
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Sind Hunde im Dokumentationszentrum erlaubt?
Nein, das Mitführen von Hunden (ausgenommen Assistenzhunde) ist im Dokumentationszentrum nicht gestattet. Für das Außengelände des Reichsparteitagsgeländes gelten andere Regeln.
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Gibt es ein Café oder Restaurant im Dokumentationszentrum?
Ja, im Dokumentationszentrum gibt es ein Café, das Getränke und kleine Speisen anbietet. Hier können Besucher eine Pause einlegen und das Gesehene reflektieren.
Übernachten in Nürnberg rund um das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Warum kein text?
- Nur etwa 1,5 Kilometer vom Dokumentationszentrum entfernt, überzeugt das Hotel Victoria Nürnberg mit modernem Komfort und zentraler Lage. Die Zimmer sind stilvoll eingerichtet und verfügen über kostenloses WLAN. Gäste schätzen den freundlichen Service und die ruhige Atmosphäre trotz der zentralen Lage. Preis ab 82 Euro pro Nacht.
- Das charmante Hotel Agneshof liegt rund zwei Kilometer vom Dokumentationszentrum entfernt im historischen Stadtkern. Die hellen Zimmer sind komfortabel ausgestattet, viele mit antiken Möbeln. Ein reichhaltiges Frühstück sorgt für einen guten Start in den Tag. Die Altstadt, Museen und Restaurants sind bequem zu Fuß zu erreichen. Preis ab 75 Euro pro Nacht.
- Rund 1,8 Kilometer vom Dokumentationszentrum entfernt liegt das ibis Nürnberg City am Plärrer. Das Hotel verfügt über funktionale Zimmer, die sich durch einen kostenfreien Internetzugang auszeichnen. Ein gutes Frühstück sowie eine praktische Lage nahe der U-Bahnstation machen es zu einer günstigen Option für Kurzaufenthalte. Die Innenstadt ist in wenigen Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Preis ab 65 Euro pro Nacht.
- Etwa zwei Kilometer vom Dokumentationszentrum entfernt, besticht das Park Plaza Nuremberg durch modernes Design und gehobenen Komfort. Die großzügigen Zimmer verfügen über Klimaanlage, WLAN und Flachbild-TV. Das Hotel verfügt außerdem über ein Fitnessstudio und ein Restaurant mit internationaler Küche. Preis ab 95 Euro pro Nacht.
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg – Besonderheiten und Wissenswertes
Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ist kein gewöhnliches Museum. Es will nicht sammeln, nicht bewahren im klassischen Sinne – es will erklären. Es richtet sich nicht an Spezialisten, sondern an alle. Und es verfolgt eine Mission: die Mechanismen von Ideologie, Verführung und Gewalt sichtbar zu machen – nicht auf die Vergangenheit fixiert, sondern mit Blick auf die Gegenwart.
Die Architektur setzt Akzente. Ein spitzer, gläserner Keil, entworfen vom österreichischen Architekten Günther Domenig, durchdringt die Fassade der monumentalen Kongresshalle. Der Bau, der 2001 eröffnet wurde, markiert nicht nur äußerlich einen Bruch mit der NS-Architektur, sondern symbolisiert das Selbstverständnis der Institution: Hier wird nicht kaschiert, nicht harmonisiert. Die Vergangenheit wird nicht ästhetisch eingebettet, sondern kritisch hinterfragt.
Wer das Zentrum betritt, begibt sich auf einen Lernweg. Die Ausstellung – derzeit in Teilen wegen Umbau geschlossen – trägt den Titel Faszination und Gewalt und verzichtet bewusst auf Pathos oder didaktische Überfrachtung. Originaldokumente, Fotografien, Filmaufnahmen, interaktive Medienstationen – sie alle dienen nicht der Dramatisierung, sondern der Einordnung. Das Ziel: Verständnis für historische Zusammenhänge zu schaffen, ohne emotionale Überwältigung.
Was einst als nationales Projekt begann, ist längst zu einer internationalen Adresse für historisch-politische Bildung geworden. Touristen aus den USA, Studierende aus Südkorea, Schulklassen aus Frankreich – das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände zieht jährlich Besucher aus aller Welt an. Nicht nur wegen der beklemmenden Kulisse, sondern wegen des Konzepts: mehrsprachige Ausstellungstexte, interkulturelle Vermittlungsformate, ein global anschlussfähiger Blick auf das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.
Auch hinter den Kulissen ist das Zentrum breit aufgestellt. Historiker, Pädagogen, Politologen – ein Team, das nicht nur vermittelt, sondern Haltung zeigt. Hier wird Geschichte nicht museal abgelegt, sondern als Werkzeug begriffen. Ein Werkzeug gegen Gleichgültigkeit, gegen das Wiedererstarken nationalistischer Parolen.
Stillstand ist keine Option. Derzeit laufen die Vorbereitungen für einen umfangreichen Erweiterungsbau, der die Ausstellungsfläche verdoppeln soll. Neue digitale Formate, interaktive Räume, mehr Platz für Seminare und Veranstaltungen – das Zentrum rüstet auf, nicht im Wettrüsten der Gedenkstätten, sondern im Wettlauf mit der Zeit. Denn das Publikum verändert sich: Es wird jünger, internationaler, digitaler.
Info Tafeln in der Kongresshalle vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Historisches und Geschichte zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Es gibt Orte, an denen die Vergangenheit so laut in die Gegenwart hineinragt, dass Wegsehen keine Option ist. Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg gehört dazu. Wo einst Tausende im Gleichschritt marschierten und Hitler sich als Herrscher inszenierte, steht heute ein Museum, das die dunkle Geschichte nicht glättet, sondern schonungslos auf den Tisch legt: das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Es liefert keine beruhigenden Narrative – es fordert heraus. Stellt unbequeme Fragen. Und zwingt zur Auseinandersetzung: mit der Ideologie, mit der Schuld, mit der Verantwortung für das Erinnern.
Dass es diesen Ort überhaupt gibt, ist Ergebnis eines langen Zögerns. Zwar wurde die NS-Vergangenheit Nürnbergs nach dem Krieg nicht vollständig verdrängt – doch das monumentale Gelände, einst Bühne für die Parteitage der Nationalsozialisten, blieb jahrzehntelang ein städtebauliches Problemkind. Der Klotz aus Backstein und Größenwahn, die unvollendete Kongresshalle, stand als stumme Provokation in der Stadt. Weder genutzt noch erklärt. Zu schwer das Erbe, zu heikel die Symbolik, zu unklar der Umgang. Ein historischer Blindfleck – mitten im öffentlichen Raum.
1994 begann ein Umdenken. Die Stadt Nürnberg erkannte die Notwendigkeit, das Erbe dieses Ortes aktiv zu gestalten. In einem international ausgeschriebenen Architekturwettbewerb setzte sich schließlich der Wiener Architekt Günther Domenig durch. Seine Lösung: keine Verkleidung, keine Harmonisierung – sondern ein architektonischer Bruch. Ein gläserner Keil schneidet sich seither durch die wuchtige Fassade der Kongresshalle – Symbol für den kritischen Blick auf das, was war.
Im Jahr 2001 öffnete das Dokumentationszentrum schließlich seine Türen für die Besucher. Die Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ beleuchtet auf rund 1.300 Quadratmetern den Aufstieg des Nationalsozialismus, die Funktion Nürnbergs als Propagandazentrum und die Folgen der NS-Diktatur. Multimedial, sachlich, unpathetisch. Gerade darin liegt ihre Stärke: Keine Dramatisierung, sondern eine nüchterne Darlegung der Mechanismen von Verführung und Gewalt.
Dass der Ort dabei nicht nur Vergangenheit, sondern auch Gegenwart reflektiert, zeigt die aktuelle Debatte um den Erweiterungsbau des Zentrums. Die steigenden Besucherzahlen und neue Anforderungen an zeitgemäße Vermittlung machen eine bauliche wie inhaltliche Weiterentwicklung notwendig. Auch hier ringt die Stadt mit ihrer Verantwortung – und mit den richtigen Formen der Erinnerung.
Ausstellungsstücke in der Interimsausstellung Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Sehenswertes und Interessantes in direkter Nähe zum Dokumentationszentrum
Rund um das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände entfaltet sich ein Gelände voller Kontraste: monumentale NS-Architektur trifft auf stille Seen, historische Brüche auf heutige Freizeitkultur. Fünf Orte in direkter Nachbarschaft erzählen ihre eigenen Geschichten.
- Ein Freiluftrelikt der NS-Architektur ist das Zeppelinfeld: Tribünenreste, bröckelnde Mauern, gähnende Leere. Hier hielt Hitler seine Reden, hier inszenierte sich die Diktatur. Heute ist es ein Ort der Irritation – keine Gedenktafeln, kein Besucherzentrum. Nur die nackte Geschichte, ausgesetzt Wind und Witterung.
- Als „Große Straße“ wird die monumentale, schnurgerade Achse des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes bezeichnet. Zwei Kilometer Beton, von Albert Speer geplant als Aufmarschstraße für Masseninszenierungen. Heute eine stille Fläche, gesperrt für den Verkehr, von Gras überwachsen. Ein Ort, der durch Leere wirkt – und durch das, was er nicht mehr ist.
- Ein kleiner See direkt am Gelände trägt den Namen Silbersee. Entstanden ist er nach dem Krieg aus einer Kiesgrube. Der Name klingt idyllisch, doch er hat dunkle Untertöne – hier wurden Trümmer, gerüchteweise sogar Giftstoffe entsorgt. Heute ein beliebter Spazierweg mit stiller Wasseroberfläche, die mehr verbirgt, als mancher ahnt.
- Ehemals Kulisse für NS-Massenaufmärsche, heute ein weitläufiger Stadtpark ist der Luitpoldhain. Familien picknicken, Jogger drehen ihre Runden, im Sommer spielt das Philharmonische Orchester unter freiem Himmel. Ein Ort des Umdeutens – wo früher marschiert wurde, klingt heute Musik. Und die Vergangenheit schwingt leise mit.
- Ein Naherholungsgebiet mit Bootsanleger, Biergärten und Blick auf die Kongresshalle ist der Dutzendteich. Zwischen Wasservögeln und Ruderbooten wirkt die Kulisse bizarr: Freizeitvergnügen vor totalitärer Architektur. Der Kontrast gehört zur Erfahrung. Geschichte ist hier nicht ausgestellt – sie sitzt mit am Tisch.
Cafés und Restaurants in der Nähe des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände
Verschiedene Cafés und Lokale setzen unterschiedliche kulinarische Akzente – von regional-fränkisch über international bis entspanntes Café-Flair – und liegen in fußläufiger Entfernung zum Dokumentationszentrum.
- Gutmann am Dutzendteich
Rustikale Fränkisch-Deutsche Küche mit breitem Angebot von Schweinshaxen bis zu vegetarischen Eintöpfen. Direkt am Dutzendteich gelegen, öffnet sich der Blick aufs Wasser. Beliebt bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen. Ideal für ein stärkendes Mittagessen nach dem Museumsbesuch.
Adresse: Gutmann am Dutzendteich, Bayernstraße 150, 90478 Nürnberg | in Google Maps ansehen -> - Bootshaus Nürnberg
Modernes Ambiente, stilvoller Holzsteg direkt am Ufer. Frische Fischgerichte, leichte internationale Kost und feine Weinauswahl laden zum entspannten Genießen ein. Der perfekte Ort für ein entspanntes Lunch-Päuschen mit Blick aufs Wasser.
Adresse: Bootshaus Nürnberg, Bayernstraße 136, 90478 Nürnberg | in Google Maps ansehen -> - Speisegaststätte Rosenhof
Familiäres, schlichtes Ambiente, regionale deutsche Klassiker und Meeresfrüchte. Gut zugängliche Lage wenige Schritte übers Parkgelände. Für Gäste, die bodenständige Küche in entspannter Nachbarschaft suchen – unkompliziert und angenehm.
Adresse: Speisegaststätte Rosenhof, Boelckestraße 29 , 90478 Nürnberg | in Google Maps ansehen ->
- Café Mike D’Ambrosio
Charmantes Café mit italienischem Einfluss: fluffige Croissants, Espresso, Cappuccino und kleine Snacks. Ideal für kurze Auszeit nach dem Museumsbesuch. Guter Ort, um in Ruhe Zeitung zu lesen oder das Geschehen um das Zentrum nachklingen zu lassen.
Adresse: Café Mike D’Ambrosio, Richthofenstraße 4, 90478 Nürnberg | in Google Maps ansehen -> - Speisegaststätte Kniedlas Hueddn
Echte fränkische Wirtshauskultur mitten im Viertel: deftige Knödel, Schäufele, Schweinebraten. Gäste loben „unglaubliche Knödel“. Gediegene, volksnahe Atmosphäre – ideal für authentische regionale Küche, die satt und glücklich macht.
Adresse: Speisegaststätte Kniedlas Hueddn, Richthofenstraße 4, 90478 Nürnberg | in Google Maps ansehen ->
Die Top-Sehenswürdigkeiten in Nürnberg im Überblick
Nürnberg beeindruckt mit Geschichte auf Schritt und Tritt. Hoch über der Altstadt thront die Kaiserburg, Wahrzeichen und Zeitzeugin des Mittelalters. Unterirdisch faszinieren die historischen Felsengänge. Im charmanten Handwerkerhof lebt mittelalterliches Handwerk weiter. Die gotische Frauenkirche am Hauptmarkt beeindruckt mit ihrer Fassade, während die imposante Lorenzkirche mit einer kunstvollen Ausstattung und Kirchenmusik begeistert.
Kaiserburg Nürnberg
Die Kaiserburg Nürnberg ist das bedeutendste Wahrzeichen der gleichnamigen fränkischen Stadt. Ihre Ursprünge reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Erste Bauphasen lassen sich auf die Zeit um 1050 datieren, als unter der Herrschaft der Salier ein Reichsgut mit befestigter Anlage entstand. Die Kaiserburg erfüllte in erster Linie ihren Zweck als Reichsburg und war damit ein temporärer Aufenthaltsort für die deutschen Könige und Kaiser.
Historische Felsengänge
Unter den belebten Straßen Nürnbergs, wo sich heute Cafés, Boutiquen und Touristengruppen drängen, erstreckt sich ein verborgenes Labyrinth aus Sandstein – die Historischen Felsengänge. Was heute als Sehenswürdigkeit mit Führungen und Taschenlampen bestaunt wird, war über Jahrhunderte hinweg ein Ort existenzieller Bedeutung. Bereits im Mittelalter begann man, in den weichen Burgsandstein unterhalb der Altstadt weitläufige Keller zu treiben.
Frauenkirche Nürnberg
Wer über den Nürnberger Hauptmarkt geht, sieht sie sofort: die Frauenkirche. Mit ihrer reich verzierten Fassade, dem Rosettenfenster und dem steilen Dach wirkt sie wie ein steinerner Vorhang vor der Bühne der Geschichte. Seit dem 14. Jahrhundert steht sie hier – erbaut auf Befehl Kaiser Karls IV., der sich nicht nur als weltlicher Herrscher, sondern auch als Architekt göttlicher Ordnung verstand.
Lorenzkirche
Mitten im Herzen Nürnbergs erhebt sich eines der eindrucksvollsten Zeugnisse gotischer Baukunst in Süddeutschland: die Lorenzkirche. Ihre beiden markanten Türme durchbohren den Himmel der Altstadt wie ein steinernes Ausrufezeichen. Wo heute Touristengruppen Selfies knipsen und Stadtführer mit erhobenem Regenschirm dozieren, standen einst Patrizierfamilien in steinernem Wettstreit um Frömmigkeit und Einfluss.
Handwerkerhof
Eingezwängt zwischen Verkehrsknoten und modernen Konsumtempeln liegt ein Ort, der wirkt wie aus der Zeit gefallen: der Handwerkerhof in Nürnberg. Wo heute Touristen mit Smartphones durch die Gassen schlendern, wurden einst Nägel geschmiedet und Trinkhörner gedrechselt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1971 zum 500. Geburtstag Albrecht Dürers ist es das erklärte Ziel des Handwerkerhofes, ein authentisches Bild vom mittelalterlichen Handwerk wachzuhalten. Und das mit Erfolg.
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